Kennst Du das auch? Dir gefällt etwas in der Zusammenarbeit oder im Zusammenleben mit den anderen nicht und anstatt den Sachverhalt klar anzusprechen, redest Du um den „heißen Brei“ herum? Anstatt zu sagen, was Deine Bedingungen sind und was Dir nicht gefällt, machst Du sarkastische Bemerkungen oder verdrehst die Augen und bist genervt. Der andere muss doch wissen, was wir wollen, auch wenn wir es nicht direkt sagen – das ist doch selbstverständlich, oder?
Vor ein paar Tagen war ich zu Gast in einem mittelständischen Unternehmen. Der Firmenchef wollte mir gerne seine Firma zeigen, damit ich für das geplante Businesscoaching mit ihm einen ersten Eindruck bekomme. Nachdem er mir alles gezeigt hatte, durfte ich auch an dem Führungskräfte-Meeting teilnehmen, um die Führungsriege kennenzulernen. Im Verlauf der Sitzung nahm einer der zwölf Anwesenden sein Handy heraus, las seine Nachrichten und antwortete darauf. Dem Chef gefiel das nicht und er fragte den Handynutzer: „Sind Sie noch bei uns?“ worauf dieser antwortete: „Ja klar! Außerdem kann ich Multitasking!“. Man sah die Verstimmung im Gesicht des Chefs als er sagte, dass es mittlerweile bewiesen sei, dass niemand wirklich Multitasking-fähig sei. Darauf antwortete der junge Mann trotzig, dass er dann wohl die Ausnahme dieser wissenschaftlichen Erkenntnis sei. Sie sprachen um den „heißen Brei“ herum mit dem Ergebnis: Schlechte Stimmung bis zum Ende des Meetings.
Oder das Paar, das auf der Autobahn unterwegs ist: Sie sieht im Vorbeifahren ein Hinweisschild zu einer Raststätte und denkt, dass sie gerne eine Pause machen und in Ruhe einen Kaffee trinken würde. Sie fragt ihren Mann, der am Steuer sitzt: „Möchtest Du einen Kaffee trinken?“. Er überlegt einen Moment, sagt „Nein.“ und fährt an der Raststätte vorbei. Ergebnis: Sie ist sauer und er weiß nicht warum. Schlechte Stimmung im Auto.
Wir sagen nicht was wir wollen
Wieso sagt der Chef in dem Meeting nicht einfach, dass der Kollege bitte sein Handy weglegen soll? Und wieso gibt es in solchen Meetings keine Vereinbarungen, über die so etwas geregelt wird? Warum sagt die Ehefrau auf dem Beifahrersitz nicht deutlich, dass sie gerne einen Kaffee trinken möchte?
Die Antwort ist einfach: Wir haben Angst davor, abgelehnt zu werden. Wir wollen Konflikte vermeiden, weil wir die schlechte Stimmung und die Ablehnung nicht wollen. Wir nennen keine Bedingungen, weil wir selbst auch keine erfüllen wollen. Mit dem Ergebnis, dass wir die schlechte Stimmung trotzdem haben UND das nicht kriegen, was wir eigentlich wollen.
Was ist so schlimm am „heißen Brei“?
Nachdem ich den Unternehmer fragte, was denn die Regeln im Meeting seien, schaute er mich mit großen Augen an und sagte, dass es keine gäbe und man sei ja hier nicht in der Schule oder im Kindergarten! Das ist mal eine wirklich interessante Aussage; da darf man sich dann auch nicht wundern, dass die Sitzungen immer so lange dauern und so wenig effektiv sind.
Wer seine Ziele verwirklichen will, muss sagen, was er will und was er nicht will. Für ein glückliches Zusammenleben und auch für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gibt es Regeln. Regeln und Bedingungen machen ein Spiel erst sicher und spielbar. Aber wer Angst vor Konflikten und Ablehnung hat, stellt weder Regeln auf, noch nennt er seine Bedingungen. Mit dem Ergebnis, das man nicht bekommt, was man sich wünscht. Viele bekommen bereits bei dem Wort „Bedingungen“ Schnappatmung, weil sie Bedingungen mit Fesseln verwechseln. Dabei sind Bedingungen nur Voraussetzungen für ein Ergebnis. In diesem Fall wäre die Handy-Regel eine Bedingung für ein effektives und ergebnisorientiertes Meeting. Bei der Autofahrt könnte man vorher auch abmachen, wie oft während der Fahrt Pausen eingelegt werden.
Ablehnung lässt sich nicht vermeiden
Du brauchst keine Angst vor Ablehnung zu haben, denn sie lässt sich nicht vermeiden. Da nützt es auch nichts, Angst davor zu haben. Es wird immer jemanden geben, der das, was Du sagst oder nicht sagst, machst oder nicht machst, ablehnt. Menschen denken, was sie denken wollen – egal wie Du Dich verhältst.
Die anderen bewerten Dich und Dein Verhalten aus ihrer Sicht und nach ihren Maßstäben und Du hast darauf absolut keinen Einfluss. Du kannst damit aufhören, Ablehnung vermeiden und einen guten Eindruck machen zu wollen, denn das gelingt Dir nicht! Du hast keinen Einfluss darauf, wie andere Dich und Dein Verhalten bewerten, das ist allein ihre Wahl.
Wenn Dir das klar wird, befreist Du Dich aus den Fesseln der Angst und kannst sein, wie Du sein willst und sagen, was Du wirklich sagen willst. Du brauchst nicht um den heißen Brei herum zu reden. Es gibt überhaupt keinen „heißen Brei“. Das ist nur die Angst, die Du Dir selber in Deinem Kopf machst. Sage, was Du willst und was Du nicht willst, das macht vieles sehr viel einfacher in Deinem Leben.
Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit und hoffe, Du hast durch diesen Beitrag ein paar Anregungen für eine etwas andere Sichtweise auf das Leben bekommen.
Wenn Du mehr von mir, hören möchtest, dann schau Dir meine Podcast an und wenn Du mich sehen willst, dann empfehle ich Dir meinen YouTube-Kanal. Vielleicht findest Du dort etwas, dass Dich weiterbringt auf Deinem Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben.
Sei nett zu Dir und zu allen Anderen!
❤️ Deine Kedo
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