Warum vielen Menschen Anerkennung unangenehm ist 📝

Anerkennung annehmen

Inhaltsverzeichnis

 

 

Und wie Du lernst, Wertschätzung wirklich anzunehmen

 

Anerkennung annehmen ist für viele Menschen schwieriger, als man denkt. Obwohl es ein Grundbedürfnis ist, fällt es vielen schwer, Lob und Wertschätzung wirklich zuzulassen. Es ist so wichtig wie Essen, Schlafen oder Sicherheit, denn es zeigt uns, dass wir dazugehören und in der Gruppe anerkannt sind. Sie stärkt unser Selbstwertgefühl, lässt uns wachsen und gibt unserem Tun Bedeutung. Und trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, sie wirklich anzunehmen. Wie ist das bei Dir – kannst Du Anerkennung annehmen oder ist es Dir auch unangenehm?

 

Warum ist das so? Und wie kannst Du lernen, Anerkennung mit Offenheit und Freude zu empfangen – anstatt sie abzuwiegeln oder kleinzureden?

 

Warum Anerkennung so wichtig für unser Selbstwertgefühl ist

 

Anerkennung ist mehr als ein nettes Kompliment. Sie ist psychologisch betrachtet ein elementarer Teil unseres Individuationsprozesses – also der Entwicklung eines gesunden Selbstbildes. Wir brauchen Rückmeldung von außen, um zu erkennen, dass wir gesehen und wertgeschätzt werden. Außerdem freuen sich die anderen, wenn ihr Gegenüber die Anerkennung annehmen kann und es ihm nicht unangenehm ist.

 

Bleibt diese Rückmeldung aus – oder wird sie konsequent abgewehrt – entsteht ein inneres Defizit: Selbstzweifel und ein instabiles Selbstwertgefühl.

 

Beobachtung aus dem Alltag: Anerkennung wird oft abgelehnt

 

Kürzlich hatte ich zwei interessante Begegnungen:

Zuerst bedankte ich mich bei einer sehr freundlichen Finanzamtsmitarbeiterin – ihre Antwort: „Ach, das ist doch mein Job.“

Wenig später lobte ich einen Lieferanten für seinen großartigen Service – auch er: „Nicht der Rede wert.“

 

Beide Male wurde die Anerkennung nicht angenommen, sondern direkt relativiert. Und genau das beobachte ich immer wieder – im Job, im Freundeskreis, in Beziehungen.

 

Warum fällt es uns so schwer, Anerkennung anzunehmen?

 

Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie gelobt oder hervorgehoben werden. Sie weichen aus, machen sich kleiner oder spielen die Anerkennung herunter – mit Sätzen wie:

  • „Das war doch selbstverständlich.“
  • „Das war doch nichts.“
  • „Das hab ich schon ewig.“

 

Die Gründe dafür sind tief verwurzelt:

  • Angst vor Sichtbarkeit: Wer anerkannt wird, steht im Mittelpunkt – und damit auch im Rampenlicht möglicher Kritik, Neid oder Ablehnung.
  • Fehlende Selbstanerkennung: Wer sich selbst nicht wertschätzt, kann Lob von außen nicht integrieren. Es „perlt ab“, weil es dem inneren Selbstbild widerspricht.
  • Gelerntes Muster: Viele Menschen haben in ihrer Kindheit gelernt, sich nicht zu wichtig zu nehmen, sich zu bescheiden oder bloß nicht „angeberisch“ zu sein.

 

Der Teufelskreis: Wenn Du Anerkennung abwehrst, bekommst Du irgendwann keine mehr

 

Wenn Du Lob immer wieder abwimmelst, lernt Dein Umfeld: „Sie/Er möchte das gar nicht.“

Mit der Zeit werden andere aufhören, Dich anzuerkennen – und Du bestätigst damit (unbewusst) Deinen inneren Glaubenssatz: „Ich bin nicht wertvoll.“

 

Du bekommst weniger Anerkennung, wenn Du sie nicht annehmen kannst.

 

 

Der Ursprung: Mangelnde Wertschätzung in der Kindheit

 

Ein stabiles Selbstwertgefühl entsteht, wenn Kinder für ihr Sein und Tun regelmäßig Anerkennung, Lob und echte Wertschätzung erfahren. Fehlt diese emotionale Rückmeldung, entwickeln viele Kinder Überzeugungen wie:

  • „Ich muss mehr leisten, um geliebt zu werden.“
  • „Ich bin nur wertvoll, wenn ich perfekt bin.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“

 

Diese Überzeugungen wirken auch noch im Erwachsenenalter – und führen dazu, dass selbst ernst gemeinte Anerkennung nicht ankommt. Es entsteht ein inneres Loch, ein „Fass ohne Boden“, das niemals voll wird – egal, wie viel von außen hineingegeben wird.

 

Der Weg raus: Werde selbst wieder anerkennend – Dir selbst und anderen gegenüber

 

Wenn Du echte Anerkennung erleben willst, beginne damit, sie selbst zu geben – und zwar bewusst und empathisch:

  • Bedanke Dich ehrlich beim Busfahrer, bei der Reinigungskraft, bei Deinen Kollegen, bei Deiner Familie.
  • Erkenne das Gute im Verhalten anderer – und sprich es aus.
  • Und vor allem: Erkenne Dich selbst an. Für das, was Du bist, tust und fühlst.

 

Anerkennung annehmen sollten wir vielleicht etwas trainieren.

 

Übung: Führe ein Anerkennungstagebuch

 

Nimm Dir 5 Minuten am Abend und schreibe auf:

  • Was hast Du heute gut gemacht?
  • Was hat Dich an Dir heute stolz gemacht?
  • Wofür bist Du anderen heute dankbar?
  • Welche positiven Rückmeldungen hast Du bekommen – und wie hast Du sie aufgenommen?

 

Ein solches Tagebuch stärkt nachweislich das Selbstwertgefühl, fördert Achtsamkeit und hilft Dir, Lob besser anzunehmen.

 

Fazit: Anerkennung annehmen beginnt bei Dir

 

Wenn Du aufhörst, Anerkennung abzuwehren, und beginnst, sie wirklich zu empfangen, verändert sich nicht nur Dein Selbstwert – sondern auch Deine Beziehungen. Denn echte Wertschätzung verbindet. Und sie heilt alte Wunden. Also lege los und beginne damit Anerkennung anzunehmen.

 

Du darfst Dich zeigen. Du darfst stolz sein. Du darfst Dich freuen.

Du darfst anerkannt werden – und zwar ohne Dich zu rechtfertigen.

 

Wenn Du lernen möchtest, wie Du hinderliche Überzeugungen über Deinen Wert auflöst und mehr Selbstannahme entwickelst, begleite ich Dich gern in einem persönlichen Coaching-Gespräch oder in meinem Onlinekurs “Glücklicher SEIN”.

 

Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit und hoffe, dieser Beitrag hat Dir eine neue Perspektive auf das Thema Anerkennung geschenkt.

 

Wenn Du mehr von mir hören möchtest, dann hör Dir meinen Podcast an – und wenn Du mich sehen willst, schau Dir einfach mal meine Videos an. Vielleicht findest Du dort genau das, was Dich auf Deinem Weg weiterbringt.

 

Sei nett zu Dir – und zu allen anderen.

❤️   Deine Kedo