Mangelndes Täterbewusstsein – Warum Verantwortung übernehmen so schwerfällt 📝

Täterbewusstsein

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet eigentlich Täterbewusstsein?

„Täterbewusstsein“ bedeutet, sich darüber bewusst zu sein, wenn man etwas getan hat, das einem anderen Menschen schadet oder ihn einschränkt. Es bedeutet, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ohne Ausreden, Schuldzuweisungen oder Relativierungen.

 

Doch vielen Menschen fällt genau das schwer. Statt sich zu entschuldigen oder das eigene Verhalten zu reflektieren, stellen sie sich selbst als Opfer dar – aus Angst vor Ablehnung, Scham oder einem inneren Gefühl von Schwäche.

 

Eine Alltagsszene mit viel Erkenntnispotenzial

Vor kurzem war ich auf dem Recyclinghof. Mein Auto stand korrekt in einer Parklücke zwischen zwei Containern. Plötzlich parkte eine Frau quer hinter mir und blockierte meine Ausfahrt. Als ich sie bat, ihren Wagen ein wenig zurückzusetzen, reagierte sie schnippisch: Ich solle nicht so empfindlich sein und einfach rangieren. Auf meine zweite Bitte hin kam die Bemerkung: „Mit etwas mehr Selbstbewusstsein würden Sie das schon schaffen.“

 

Ein klassischer Fall von mangelndem Täterbewusstsein. Statt ihr Fehlverhalten zu erkennen, drehte sie die Situation so, dass ich als „unfähig“ oder überempfindlich dastand. Eine dritte Bitte lehnte sie erneut ab – sie sei gerade am Ausladen und ich solle einfach warten.

 

Deine Reaktion ist Deine Wahl

In solchen Situationen hast Du immer eine Wahl:

 

  • Dich ärgern und aufregen
  • Entwertend zurückschießen
  • Andere um Hilfe bitten
  • Ruhig und gelassen bleiben

 

Ich entschied mich für Letzteres. Nicht, weil ich keine Lust auf eine Auseinandersetzung hatte, sondern weil ich verstanden habe: Wenn ich mich aufrege, mache ich mich doppelt unzufrieden. Ich komme nicht weg – und bin auch noch wütend. Stattdessen stand ich ruhig da, beobachtete die Situation und reflektierte.

 

Nach ein paar Minuten fuhr sie dann endlich weg. Doch nicht, ohne mir noch einen Seitenhieb mitzugeben: Ich solle mir lieber einen kleineren Wagen zulegen.

 

Warum fehlt so vielen das Täterbewusstsein?

Viele Menschen wollen nicht anerkennen, dass ihr Verhalten negative Auswirkungen auf andere hat. Warum?

 

  • Scham und Angst: Verantwortung zu übernehmen fühlt sich für viele wie Schwäche an.
  • Vermeidung von Schuldgefühlen: Lieber rechtfertigt man sich oder schiebt die Schuld anderen zu.
  • Fehlendes Vorbildverhalten: In Politik, Medien und Alltag sehen wir täglich, wie Verantwortung abgegeben statt übernommen wird.

 

Selbst Politiker argumentieren oft, sie seien missverstanden worden – statt einfach zu sagen: „Ja, das war mein Fehler.“

 

Positive Absicht, negative Wirkung

Wichtig ist zu verstehen: Menschen handeln meistens aus einer für sie selbst positiven Absicht heraus. Auch die Frau auf dem Recyclinghof wollte vermutlich einfach schnell ausladen – sie hatte keine böse Absicht. Aber das entbindet sie nicht von der Verantwortung für die Auswirkungen ihres Verhaltens.

 

Wenn wir Frieden wollen – im Kleinen wie im Großen – brauchen wir mehr Täterbewusstsein. Wir müssen erkennen, dass wir trotz guter Absichten anderen schaden können – und den Mut haben, das zuzugeben.

 

Verantwortung bedeutet Größe

Täterbewusstsein verlangt nicht nach Schuld, sondern nach Verantwortung. Und das braucht:

 

  • Größe
  • Selbstreflexion
  • Mut zur Ehrlichkeit

 

Wenn Du fähig bist zu sagen: „Ja, das war mein Fehler. Das wollte ich nicht, aber ich übernehme die Verantwortung.“ – dann bist Du in Deiner Kraft.

 

Alles ist für Dich – auch das Unangenehme

Interessanterweise war diese Erfahrung für mich am Ende sehr wertvoll. Denn genau dieses Erlebnis hat mir das Thema für diesen Artikel geliefert. Einmal mehr wurde mir bewusst: Das Leben liefert uns immer wieder Lernfelder. Wenn wir offen sind, können selbst vermeintlich nervige Situationen uns Wachstum schenken.

 

Fazit: Mehr Bewusstsein für unsere Wirkung

Wir alle stehen manchmal auf der „Täterseite“ – bewusst oder unbewusst. Wichtig ist, dass wir lernen, das zu erkennen, dazu zu stehen und Verantwortung zu übernehmen.

 

Wenn Du lernen willst, wie Du mit innerer Klarheit und emotionaler Souveränität auf schwierige Situationen reagierst, empfehle ich Dir meinen Onlinekurs oder mein „Glücklich SEIN“-Seminar. Mehr Infos findest Du hier.

 

Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit und hoffe, dieser Beitrag hat Dir eine neue Sichtweise geschenkt.

 

Wenn Du mehr von mir hören möchtest, dann höre meinen Podcast – und wenn Du mich sehen willst, schau Dir meine Videos an – die findest Du auch auf meinen YouTube-Kanal. Vielleicht findest Du dort etwas, das Dich auf Deinem Weg weiterbringt.

 

Sei nett zu Dir und zu allen anderen!

❤️   Deine Kedo